"Gebt dem Geist Raum" ist der Titel des Ausbildungs-Kurses für Geistliche Begleiter im Erzbistum Köln. Ein Fortbildungstreffen dieses Kurses durfte ich nun mit Godly Play gestalten. Es ist eine Freude, einen Kennenlern-TAG einmal nicht auf 4 Stunden eindampfen zu müssen, sondern Eineinhalb Tage Zeit zu haben! So konnten wir in aller Ruhe ankommen, eine Einheit erleben (Exodus), Fragen stellen und beantworten und dann am Nachmittag eine ganze Einheit mit Response-Time und Fest erleben (Das Gleichnis vom Sämann). Viel Raum hatte die Frage, was "Religiöse Sprache" für eine Bedeutung für Godly Play oder auch für den Exerzitienprozeß nach Ignatius von Loyola hat. In der Messe am Abend wurde sich dann schon viel "gewundert" und gestaunt, nachdem wir uns "bereit" gemacht hatten.
Am nächsten Morgen konnte ich die Gesichter Christi zeigen. Die TeilnehmerInnen brachten zahlreiche Gegenstände aus dem Godly Play Raum, um neue Vernetzungen aufzuzeigen. Nach einem weiteren Impus über Mystik und Mystagogie in Godly Play (ich empfehle den Artikel von Eva Maria Simon in Band 5 der Godly Play Reihe zum gleichen Thema) ging es noch einmal um den Praxis-Transfer. Einige TeilnehmerInnen arbeiten in ihrme "normalen" Leben mit Kindern und waren von daher interessiert. Andere fragten sich, welche Bedeutung sich für den Exerzitienprozess und die Gestaltung der Tage ergibt. Fragen waren:
Die Türperson: Kann es sinnvoll sein, dass Teilnehmer an Exerzitien beim Betreteten des Gruppenraumes begrüßt und noch mal "gesehen" werden? Was bedeutet es, eine Schwellensituation wahrnehmbar zu machen?
Die Bereitschaftsfrage: Was geschieht, wenn wirklich alle nach Ihrer Bereitschaft gefragt werden und somit jeder und jede Einzelne noch einmal in den Blick genommen wird?
Der Raum: Was geschieht, wenn es für die einzelenen Impulse der Tage "Platzhalter" im Raum gibt, so dass die Impulse immer noch im Raum sind und weiter sprechen können. Welche Ordnung muss ein Raum haben, damit er den Exerzitienprozess unterstützt? Was ist mit den anderen "Geschichten" im Raum. Welche Botschaften vermittlen sie? Binden wir sie mit ein?
Das Wondering: Können die Wonderingfragen der Glaubensgeschichten und der Gleichnisse auch Impulsfragen im Exerzitienprozess sein? Was geschieht in einem stillen Wondering?
Die Übergänge: Wie können die Übergänge im Tagesablauf besser und stringenter gestaltet werden. Im Godly Play ist jeder Übergang von Phase zu Phase besonders durch verbale oder auch nonverbale Signale gekennzeichnet.
Alles in allem waren die Tage für mich sehr angenehm, da so viel Interesse und auch Bereitschaft da war, sich auf die Geschichten und den Prozess einzulassen.
Übrigens: Die nächsten Familieexerzitien, die ich in den Herbstferien begleite, werden nur Gleichnisse als biblische Impulse haben und für jedes Gleichnis werden wir im Gruppenraum eine "Goldene Kiste" aufstellen.
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