Sonntag, 16. Juni 2013

Godly Play und der Eucharistische Kongress

Im Rahmen des eucharistischen Kongress hatte ich die Möglichkeit, einen Workshop am Familientag anzubieten. Drei Geschichten, eine für Erwachsene und zwei für Kinder konnte ich zeigen. Für die Kinder spielte ich die "Große Familie" und das "Zelt der Begegnung" und für die Erwachsenen die Einheit "Exil und Rückkehr aus dem Exil". Insgesamt kamen knapp 50 Personen (30 Kinder, 20 Erwachsene), ein ganz ordentlicher Schnitt bei insgesamt 250 Besuchern des Zentrums in der Ursulinenschule.
Das "Festmahl" fiel diesmal recht spartansich aus.
Alle drei Einheiten haben eucharistische Bezüge. Die Große Familie, gibt eine mögliche Antwort auf die Frage, wo Gott ist, nämlich überall und führt "nebenbei" Altäre ein, die an diese Gegenwart erinnern. Anscheinend brauchen Menschen das greif- und anfassbare, um die Gegenwart Gott "begreifen" zu können. Ich frage mich, ob die Altäre in unseren Kirchen uns wirklich an die Gegenwart Gottes erinnern? Und was bedeutet es, die Gegenwart Christi in einem Stück Brot zu ahnen?
Die Erzählung vom Zelt der Begegnung veranschaulicht, dasss die Menschen sich viele Gedanken darüber machen, was es braucht, um sich für die Gegenwart Gottes bereit zu machen. Kann ich mich Gott einfach so aussetzen? Was ist, wenn ich vor lauter Vorbereitung vergesse, Gott zu begegnen? Und wo liegt der Unterschied in der besonderen Gottesbegenung zur alltäglichen Gottesbegnung im Mitmenschen, in der Natur usw.? Immherin war die Gottesbegegnung im Zelt der Begegnung tragbar und immer da, wo auch das Volk Gottes war.
Die Erzählung vom Exil und der Rückkehr verdeutlicht, dass Gott auch in Babylon ist und nicht nur im Jerusalemer Tempel. Gottesbegegnung ist nicht auf einen heiligen Ort, einen Altar, einen Kult und seine Priester begrentzt. Und trotz oder sogar aufgrund dieser Erkenntnis kehren Esra und Nehemia zurück, um Tempel und Stadtmauer wieder aufzubauen.
Vielleicht war es mir möglich, mit diesen Erzählungen etwas Weite in die Frage nach der Gegenwart Gottes im Allerheiligenst Altarssakrament zu bringen; und das an einem Ort, an dem mit Workshops von Totus Tuus, Regnum Christi, KidsNet und anderen "neuen" geistlichen Bewegungen eher traditionelle Zugänge vermittelt wurden.

Gesegnet werden durch die Kinder

Für vier Einheiten bin ich mal wieder im DRK-Kindergarten gewesen, den meine Söhne besuchen. Die Einrichtung wird im Geist der Montessoripädagogik geführt und ist daher - trotz der nicht konfessionellen Trägerschaft - offen für religionspädagogische Angebote. Beindruckt war ich diesmal vom Verabschiedungsritual. Ich lud, wie immer, die Kinder ein, sich von mir zu verabschieden und sich von mir segnen zu lassen. Beim letzten Treffen war es nun so, dass nicht nur ich die Kinder segnete, sondern dass ein ganze Reihe von Kindern mich segnete.
Ich war ganz angerüht davon; zum einen durch den Ausdruck von Nähe der Kinder zu mir, wie aber auch durch das Spüren der Nähe Gottes durch die Handlung der Kinder. Ein echtes Geschenk.