Freitag, 22. Juli 2011

Projekt Erdsack

Der Godly Play Raum ist im Augenblick leider Durchgangsweg für die Möbelpacker, die den Kindergarten gerade umziehen. In einem leer geräumten Gruppenraum konnte ich den Kindern dann das Gleichnis von der kostbaren Perle vorstellen. Intensiv wurde darüber diskutiert, wer denn nun glücklich ist: Der Käufer der Perle, der nun nichts mehr hat, oder der Verkäufer, der nun mit seinem "Kram" da sitzt. Was kann so wertvoll sein, dafür alles zu geben? Eine Antwort war: "Die Familie, meine Mama und meinen Papa".
Während des Festes habe ich den Kindern noch eimal mein Projekt "Erdsack" erklärt. Jedes Kind kann von zu Hause oder aus dem Urlaub etwas Erde mitbringen. Diese Erde wird zusammengeschüttet und bildet die Grundlage für den Erdsack, der die Unterlage für neue Geschichten ist, die noch in der Testspielphase sind. So kann die Erde, mit der die Kinder schöne Erlebnisse oder Heimat verbinden, der "Boden" für ihr geistliches Wachstum werden.

Sonntag, 10. Juli 2011

Das Gleichnis vom Sämann oder: Das Gleichnis von der sich durchsetzenden Saat

Ohne vom heutigen Sonntagsevangelium wirklich zu wissen, habe ich am Donnerstag mit den Kindern das Gleichnis vom Sämann gespielt - allerdings wirklich nur das Gleichnis und nicht die sich anschließende allegorische Deutung. Die Fragen über die wir gesprochen haben waren:
Ob dieser Mensch, der aussät, wohl einen Namen hat?
Ob er sich über die Vögel gefreut hat?
Was hat der Mensch gemacht, als der Samen von Dornen erstickt wurde?
Was war die Ernte?
Hat er auch auf felsigem Boden geerntet und sich auch über diese geringe Ernte gefreut?
Die Kinder haben sich intensiv mitgewundert. Der Mensch könnte ich sein. Aber getan hat der Mensch eigentlich sonst nichts, außer wachsen lassen. Gefreut hat er sich über die Vögel, weil er Vögel mag, klar! Gefreut hat er sich auch über die große Ernte, vor allem über die 100 Scheffel. Beim Ernten selbst haben die Kinder fleißig mitgeholfen - und zwar mit ihren (unsichtbaren) Star-Wars Laserschwerten.
Mir persönlich gefällt am besten die verschwenderische Gelassenheit des Sämanns. Er sät und läßt wachsen. Vielleicht nimmt er mal einen Stein aus dem Feld, aber das eigentliche läßt er einfach geschehen und sogar die Vögel des Himmels werden noch satt.

Im Freispiel wurde intensiv Brot geteilt. Das Bild zeigt die leere Mazzendose. Die Kinder haben eine ganze Packung Mazzen miteinander geteilt und gegessen! Eines der Kinder baute sich mit vielen Kissen und Matten ein Bett. Andere Kinder spielen Kaufen und Verkaufen. Ein Junge hat ca. 10 Minuten lang still für sich in der Wüstenkiste Sand bewegt. Wie im Gleichnis, waren diesmal die Erlebnisse des Alltags bestimmend.