Zwei mal habe ich in der letzten Zeit das Gleichnis vom Sauerteig gespielt.
Einmal in der Kindergruppe der Gemeinde. Beim Spiel merkte ich, dass die Filzunterlage nicht wirklich wie ein großes Brot aussieht. Sie hat eher die Form eines Hauses. Vielleicht sollte ich das korrigieren?! Wobei das Haus durchaus aber ja auch der Ort sein könnte, an dem gebacken wird.
Im Wondering wie auch im Freispiel war ein starker Bezug zur Eucharistie, zum "Gottesbrot" da. Was ist das Brot in Wirklichkeit? Im Spiel haben zwei Mädchen dann den Priester aus dem Samariter-Gleichnis hinter den Altar der "Weltweiten Gemeinschaft der Christen" samt Kelch und Patene gestellt. Von hinten gesehen, habe ich zum ersten mal den Priester auch als Priester "gesehen". Die Mädchen haben da wirklich eine große Synthese fabriziert und fast alle Gleichnisse, die "Weltweite Gemeinschaft", die Arche Noah, den Tempel, die Stiftshütte und die Geschenke der Drei Weisen mit einander verspielt.
Auch beim zweiten Spiel im Rahmen einer Familienfreizeit mit Freunden aus Taizé war der Bezug zur Eucharistie schnell da. In beiden Fällen wurde die Frau im blauen Gewand sofort mit Maria indentifiziert. Ob das wohl typisch katholisch ist? Oder sind diese Kinder einfach nur gut sozialisiert gewesen und dann kan eine Person, die weiblich ist ja nicht Jesus sein. Da bleibt nur Maria?!
Mit den Familien war es auch gut möglich, Kindern und Erwachsenen zusammen die Geschichte zu zeigen. Die Erwachsenen betonten vor allem die harte Arbeit des Brotbackens. Die Kinder haben dann im Anschluss an die Geschichte einen Hermann gebacken. In der parallel stattfindenden Erwachsenenrunde gab es einen interessanten Austausch über die Mahlerzählungen bei Markus (Festmahl des Herodes mit der Hinrichtung Johannes des Täufers - Brotvermehrung - Letztes Abendmahl) und über den "Sauerteig des Herodes und der Pharisäer" und den "Sauerteig Jesu". Die Grundlage bildete ein Buch von Martin Ebner, Exegese-Prof. in Münster: Paradigmen auf dem Prüfstand - Exegese gegen den Strich.
Man lernt so viel von den Kindern, nicht wahr? Da wir keinen festen Raum haben, ist es bei uns oft nicht möglich mit mehreren Geschichten gleichzeitig zu spielen und man verpasst diese kostebare Momenten von Synthese. Ich tue mein Bestes im Sommer mindestens drei Geschichten in den Park hinzubringen. Außerdem finde ich, dass dieses Gleichnis vom Sauerteig ein bisschen schwer zu erzählen ist, da es so kurz ist und nicht so viel Aktion hat. Ich wünsche mir, ich hätte dich bei dieser Freizeit hören können.: )
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