Dienstag, 26. Juni 2012

Johanniter Tag 2012

Wie das DRK haben auch die Johanniter eine Reihe von Kindertagesstätten
Auf Einladung der Zeitschrift "was + wie", eine Fachzeitschrift für Erzieherinnen aus dem Gütersloher Verlagshaus, konnte ich einen Godly Play Workshop im Rahmen des Johanniter Tages 2012 anbieten. Die Johanniter organisierten als evangelischer Träger von Kindertagesstätten einen Fachkongress für Erzieherinnen zum Thema "Partizipation von Kindern". Am Nachmittag sollten Workshops die Gedankes des Vortrages am Vormittag vertiefen.
"Fokusregal" in der historischen Stadthalle
35 Teilnehmer und Teilnehmerinnen hatten sich dann in einem Saal der historischen Stadthalle Wuppertals zum Godly Play Workshop eingefunden.
Die präsentierte Geschichte war die Exodus-Erzählung. Diese Erzählung bietet schon während des Erzählens viele Möglichkeiten, die Kinder aktiv zu beteiligen. Es war interessant, auch die anderen Godly Play Teile einmal unter diesem Fokus zu betrachten: An welchen Stellen sind die Kinder eingeladen, sich zu beteiligen, sei es verbal oder auch nonverbal? Darüber hinaus wurde intensiv darüber gesprochen, ob wir Kindern die grausamen Teile dieser Exodus-Erzählung zumuten können und wollen. Es gab eine lange Diskussion, ob und wie Gott in unser Leben eingreift.
Ich persönlich denke, das wir unseren Kindern das schon zumuten können (im Sinne der Resilienzstärkung). Das Leben ist keine Blumenwiese und es sind eher die Probleme der Erwachsenen (Ist Gott gut und gerecht?), die hier zur Sprache kommen, als die Fragen der Kinder. Die haben in der Regel kein Problem damit, dass die Erstgeborenen umkommen und Gott Ross und Reiter ins Meer wirft. Trauen wir den Kindern und den Geschichten!

2 Kommentare:

  1. Man könnte eine ganze Post über das Subthema, ob man den Kindern mit schwierigen Themen zumuten kann. Ich bin ganz deiner Meinung. Wir müssen vorsichtig sein, unsere erwachsenen Schwierigkeiten mit den Geschichten nicht auf die Kinder zu projizieren. Die Kinder haben meistens kein Problem damit. . . . Und schön, dass die Johanniter GP kennengelernt haben.

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  2. Ich kenne Goodly Play relativ flüchtig, aber soweit ich die Erzählung vom Exodus in Erinnerung habe, wird der Gewaltaspekt sehr geschickt in den Hintergrund gerückt.

    Und ich finde schon, daß man - egal ob es nun Goodly Play, Bibliodrama, Bibliolog - als Anleitender eine Verantwortung hat, wie man mit Gewalttexten und -aspekten umgeht und in welche Identifikationen man Teilnehmende hineinschickt.

    Da wird mir im vorliegenden Text etwas zu schnell und locker flockig darüber hinweg gegangen durch Erzieherinnen-Bashing, denen unterstellt wird, sie laden so eben mal ihre Probleme auf die Kinder ab.

    Ich denke, man kann Kindern situations- und altersentsprechend durchaus "schwierige" Themen zumuten, sollte sich aber klar sein, was man wann, wie und warum macht.

    Und was speziell die Exodus-Geschichte angeht, so wird sie in jüdischen Familien und Gemeinden bei jedem Pessach-Fest erzählt und auf ganz unterschiedliche Weise nahe gebracht.

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