Montag, 26. März 2012

Vor Ostern

Heute habe ich mit meinen Kommunionkindern die Reihe der Gesichter Christi abgeschlossen; eine gute Vorbereitung auf Palmsonntag und die Karwoche. Das Wondering war sehr schön und intensiv. Mittlerweile sind die Kinder gut darin geübt, auch sich in den Geschichten zu sehen.
Auch das gemeinsame Gebet ist sehr schön. Die Kinder beten für Kranke, danken für das Essen, beten still, ganz frei und unbefangen.
In der Freiarbeit gestalten einige Jungs Sammelkarten mit Heiligenbildern - in Anlehnung an die "Star Wars Sammelbilder". Ich suche noch Ideen für die "Bösen". Gibt es jugendfreie Darstellungen der Todsünden?

Dienstag, 13. März 2012

Jesus in der Pubertät

Was macht das mit Gott, wenn sein Sohn in der Pubertät ist? Seine irdischen Eltern hatten damit wohl genug zu tun.
Den Kindern meiner Kommuniongruppe habe ich am Montag die ersten beiden Bilder der Gesichter Christi gezeigt. Nachdem das erste die Geburt zeigt und die liebenden Eltern, die das Kinder warm und eng halten, präsentiert das zweite Bild Jesus als 12-jährigen im Tempel. Maria stellt, als sie ihn dort finden, die berühmte Elternfrage: "Warum hast Du das getan?", auf die es ja keine echte Antwort gibt.
Beim Ergründen hat dann ein Junge die Heilige Familie so auf- und dazu gestellt: Maria und Josef stehen mit dem Rücken zur Krippe. Fühlen sich Kinder so in der Pubertät?
Passend dazu die heutige "Tageslosung" vom dänischen Familientherapeuten Jesper Juul auf dem Abreisskalender:
"Jugendliche brauchen die volle Unterstütztung ihrer Eltern vor allem dann, wenn ihr Leben kompliziert und chaotisch wird." Jesus scheint die Unterstützung bekommen zu haben.
Mein 5-jähriger konnte dieses Bild nicht aushalten und hat in wenigen Augenblicken heute morgen das daraus gemacht:
So verändern sich die Kinder!

Montag, 5. März 2012

In der Beichtvorbereitung

Im Rahmen meines Projekts "Godly Play im Rahmen der Vorbereitung auf die  Erstkommunion", musste ich eine eigene Einheit für die Beichte entwickeln, da es diese im Godly Play Universum noch nicht gab: "Der Weg der Versöhnung".
Ich entschied mich, sie im liturgischen Genre zu plazieren. So ist dann die Unterlage die gleiche grüne Filzunterlage, wie in den Einheiten über den Gottesdienst bzw. die Einheit über Weltweite Gemeinschaft der Christen (Eucharistie). Im biblischen Hintergrund finden sich vier Personen aus AT und NT, die in besonderer Nähe zu Gott standen und trotz ihres Bundes mit Gott schuldig wurden: Adam (und Eva) - Noah und seine Familie - Abraham - Petrus.
Parallel zu diesen Personen, ihrem Nah- und Fernsein von Gott, stehen vier Stationen des Versöhnungsgweges:
- Besinnen und Nachdenken
- Mit dem Priester sprechen und seine Sünden benennen und bereuen, dann Vergebung empfangen
- Gott danken, die Vergebung genießen
- Neu anfangen.

Im Hintergrund sieht man auf dem Photo auch noch die "Beichtscheibe". Sie funktioniert in etwa wie ein Gewissenskompass. Durch ein kleines Loch in der Mitte kann man drei vier Fäden ziehen, die man dann wie Lesezeichen in eingeschnittene Kerben klemmen kann. Die Beichtscheibe können die Kinder zum Tag der Versöhnung mitbringen, an dem sie zum ersten mal beichten werden.

Die Fragen im Wondering waren:
- Ich frage mich, ob ihr schon einmal Versöhnung erfahren habt?
- Ob die Menschen wohl glücklich sind? (Die Kinder haben daraufhin die Figuren noch einmal enger zusammen gestellt, damit sie auch miteinander Gemeinschaft haben und näher an der Mitte - Gott - sind.)
- Ich frage mich, was ihr euch wohl noch fragt?

Im Nachgang habe ich Stunde genossen. Sie ist sicher noch entwicklungsfähig, aber so muss vor mehr als 30 Jahren Godly Play begonnen haben: Eine Idee wird mit einfachen Mitteln umgesetzt und durch die Reaktionen der Kinder laufend verbessert. In einem nächsten Durchgang könnte z.B. die Farbe Violett als liturgische Bussfarbe noch einen Platz im Bild finden.