Dienstag, 31. Mai 2011

Godly Play "Outdoor"

Im Rahmen der Familienwallfahrt der Bistümer Trier, Aachen, Köln und Limburg habe ich einen Godly Play Workshop angeboten. 2500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren angemeldet, so dass ich mich auf einiges gefasst gemacht habe. Leider war mein Standort wohl sehr lauschig aber zugleich auch sehr abgelegen, so dass anfangs nur eine Familie kam, die auf den Beginn des Workshops nebenan wartete. Das war allerdings die Chance eine interessante Eltern-Kind-Beziehung zu betrachen. Die Familie hatte zwei Kinder, ein Mädchen ca. 12 Jahre alt, einen Jungen ca. 5 Jahre alt. Auf mein Angebot eine Geschichte zu erzählen (ich hatte "Die große Familie" dabei) reagierten nur die Eltern. Sie meinten, dass das doch nett für die Kinder wäre. Die Kids hatten keine Lust; die waren noch müde von 3 Stunden Wanderung! Nach 5 Minuten näherte sich aber der Junge meinem "Krippentablett" und fing an, mit den Figuren zu spielen und ich beschloss spontan, ihm die Geschichte der Heiligen Famlie zu erzählen. Äußerst anstrengend waren dann dabei die Eltern, die ständig reingeredet haben. "Ja wer ist den die Frau? Das weißt du doch, Sascha, sags doch, das ist doch die Maria!" und das in einem fort. Zum Glück wußte der junge Mann was ihm wirklich das wichtigste war: Der Ochse! Der war ihm das wichtigste und das liebste an der Geschichte und das konnte ihm niemand soufflieren. Eltern und Kinder sollten doch nicht zusammen Godly Play machen.
Später habe ich dann meine Waldlichtung verlassen und konnte dann zum Glück die "Große Familie" noch ein halbes Dutzend mal an einem anderen Ort erzählen.

Das Gleichnis vom Sauerteig

Zwei mal habe ich in der letzten Zeit das Gleichnis vom Sauerteig gespielt.
Einmal in der Kindergruppe der Gemeinde. Beim Spiel merkte ich, dass die Filzunterlage nicht wirklich wie ein großes Brot aussieht. Sie hat eher die Form eines Hauses. Vielleicht sollte ich das korrigieren?! Wobei das Haus durchaus aber ja auch der Ort sein könnte, an dem gebacken wird.
Im Wondering wie auch im Freispiel war ein starker Bezug zur Eucharistie, zum "Gottesbrot" da. Was ist das Brot in Wirklichkeit? Im Spiel haben zwei Mädchen dann den Priester aus dem Samariter-Gleichnis hinter den Altar der "Weltweiten Gemeinschaft der Christen" samt Kelch und Patene gestellt. Von hinten gesehen, habe ich zum ersten mal den Priester auch als Priester "gesehen". Die Mädchen haben da wirklich eine große Synthese fabriziert und fast alle Gleichnisse, die "Weltweite Gemeinschaft", die Arche Noah, den Tempel, die Stiftshütte und die Geschenke der Drei Weisen mit einander verspielt.

Auch beim zweiten Spiel im Rahmen einer Familienfreizeit mit Freunden aus Taizé war der Bezug zur Eucharistie schnell da. In beiden Fällen wurde die Frau im blauen Gewand sofort mit Maria indentifiziert. Ob das wohl typisch katholisch ist? Oder sind diese Kinder einfach nur gut sozialisiert gewesen und dann kan eine Person, die weiblich ist ja nicht Jesus sein. Da bleibt nur Maria?!
Mit den Familien war es auch gut möglich, Kindern und Erwachsenen zusammen die Geschichte zu zeigen. Die Erwachsenen betonten vor allem die harte Arbeit des Brotbackens. Die Kinder haben dann im Anschluss an die Geschichte einen Hermann gebacken. In der parallel stattfindenden Erwachsenenrunde gab es einen interessanten Austausch über die Mahlerzählungen bei Markus (Festmahl des Herodes mit der Hinrichtung Johannes des Täufers - Brotvermehrung - Letztes Abendmahl) und über den "Sauerteig des Herodes und der Pharisäer" und den "Sauerteig Jesu". Die Grundlage bildete ein Buch von Martin Ebner, Exegese-Prof. in Münster: Paradigmen auf dem Prüfstand - Exegese gegen den Strich.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Ostern ist da

"Was macht der Ochse? Saufen, richtig viel Saufen!" Die Jungs haben Spaß ohne Ende und
eine Geschichte von den Tieren, die zur Krippe kommen, und die die Kinder im Rahmen des Lebendigen Adventskalenders der Gemeinde gehört haben, findet so ihren Weg in die "Heilige Familie". Die Kindern gestalten so ihre eigenen Verknüpfungen und holen ihren Weihnachtskosmos in die Osterzeit hinein; denn nun (1. Godly Play Stunde nach Ostern) war es wieder an der Zeit, die Unterlage von Violett in Weiss zu wechseln. Auf diese Art und Weise wurde ohne großes Aufhebens die Geschichte von der Heiligen Familie erzählt und die Inkarnation zur Resurrektion gestellt.

Dienstag, 3. Mai 2011

Gott in der Förderschule

Im Rahmen einer Fortbildung von Lehrern und Lehrerinnen aus Förderschulen konnte ich Godly Play vorstellen. Beim Wondering über das Gleichnis vom Guten Hirten stellte jemand die Frage, warum der Hirte beim Erzählen des Gleichnisses vorangangen sei. In "Wirklichkeit" gehen doch die Schafe voran und nicht der Hirte. Ob die kirchlichen Hirten das auch wissen? Können sie die Schafe vorangehen lassen? Haben sie so viel Vertrauen?